Auszeichnung für klassisch am wind
Der Preis „Segeln – Lieben – Bewahren“ wird jährlich von FKY – dem Freundeskreis Klassische Yachten – für den Erhalt historisch wichtiger Exemplare des maritimen Erbes vergeben. Gestaltet wurde die Plakette von dem Hamburger Künstler Hinnerk Bodendieck.
Wir haben die Auszeichnung für die Restaurierungsarbeiten an unserer „alten Dame“, dem Folkeboot Jacaranda, Baujahr 1946, erhalten.
Wir freuen uns sehr! Vielen Dank an den Freundeskreis!
Preisverleihung auf der Hanseboot durch Torsten Conradi, Präsident des Deutschen Boots- und Schiffbauer-Verbandes, an die klassisch am wind Crew, Mike Peuker und Katja Vaupel
Aus der Laudatio Torsten Conradis, des Präsidenten des Deutschen Boots- und Schiffbauer-Verbandes:
„Das Nordische Folkeboot ist eine Schöpfung Skandinaviens. Wir blicken zurück auf das Jahr 1940, als der Skandinavische Seglerverband in Helsinki mit dem Plan auftrat, in einem Konstruktionswettbewerb ein preiswertes Kielboot zu finden, gleich gut geeignet fürs Renn- wie fürs Fahrtensegeln. Leider kam aus dem Wettbewerb kein zufriedenstellender Entwurf heraus, weshalb sich eine Kommission der Sache annahm. Als erstes Boot ging am 23. April 1942 an der Arendals-Werft in Göteborg ein Folkeboot zu Wasser; in Dänemark machte sich Börresen 1943 an die ersten Bauten.
Ca. 5000 „Folkes“ sind seither gebaut worden. Seit den 70er Jahren auch GFK. Das Boot, das man anfangs wegen seiner einfachen Formen herablassend belächelt hatte, war innerhalb weniger Jahre zum Inbegriff des preiswerten, kleinen, aber seetüchtigen Fahrtenschiffes geworden.
Das hier gezeigte Folkeboot F G 3 „J A C A R A N D A“ ist eine echte Rarität. Gebaut auf der Aarhus-Yachtwerft 1946 mit dem Namen „Bonny“ ist es das älteste existierende Folkeboot Dänemarks. Mit der ursprünglichen Segelnummer F D 3 war es das erste einer Serie von 11 Booten, die 1946/47 in Aarhus entstanden. Bereits 9 Jahre später ist es nach Flensburg verkauft worden.
Im Laufe der Jahre ist „Bonny“ durch viele Hände gegangen, was sich an der deutlich erkennbaren Patina durchaus ablesen läßt. Bis sich vor einem Jahr Mike Peuker und Katja Vaupel seiner angenommen haben. Die beiden waren gerade von einer längeren Atlantikreise mit ihrem kleinen Stahlschiff heimgekehrt und auf der Suche nach etwas Neuem. Nicht alle Vorbesitzer haben mit dem Boot nur gesegelt, es sind zahlreiche, auch substantielle Arbeiten bekannt, die es am Leben gehalten haben. Dennoch präsentierte sich „Jacaranda“ dem Puristen mit einem veritablen Instandhaltungsstau. Von dessen Beseitigung zeugt die vorliegende Bilddokumentation. Das Ergebnis ist hier zu sehen.
Seither ist das Boot die Perle in dem kleinen Chartergeschäft der beiden mit drei hölzernen Folkebooten. Die Möglichkeit zum Chartern eröffnet einem breiten Publikum, auf eine etwas unkonventionelle Weise Tuchfühlung mit klassischen Yachten aufzunehmen. Die Nähe zu gut segelnden – und gut aussehenden – hölzernen Booten ist eben kein „closed shop“ einiger Bootseigner, was „F G 3 – Jacaranda“ beweist!
Mit der vom Hamburger Künstler Hinnerk Bodendieck gestalteten Plakette „Segeln, Lieben, Bewahren“ soll der Erhalt auch historisch wichtiger Exemplare des maritimen Erbes gewürdigt werden.
Es ist mir eine Ehre, den Eignern in diesem Jahr diesen Preis überreichen zu dürfen.“
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